Nightwatch – die dunkle Seite des Filmfestivals
Das 17. Filmfestival Münster zeigt Genrefilme im Spätprogramm

Düster, schockierend, unheimlich, verstörend – die abwechslungsreiche Mischung aus neuen Horrorfilmen und Thrillern der Late-Night-Sektion ist nichts für schwache Nerven. Das 17. Filmfestival Münster bietet in seiner „Nightwatch“-Reihe zu später Stunde im Schloßtheater einen Querschnitt durch die Facetten und blutigen Farben des Genres.

Drei Genreneulinge bringen mit ihren Debütschockern frisches Blut auf die Leinwand: Ein dramatischer Unfall verändert das Leben der Teenager Zach und Josh in Kevin Phillips „Super Dark Times“, einem subtilen Coming-of-Age-Albtraum mit nostalgischem 1990er Charme . Die düstere Variante von „Stand By Me“ lief im Wettbewerb des Fantasy Filmfests und wurde beim Neuchâtel International Fantastic Film Festival mit dem Narcisse-Award für den besten Film ausgezeichnet (Mi 04.10., 22:00).

Das 17. Filmfestival Münster bietet wieder ausgewählte cineastische Neuentdeckungen für die Freunde des gepflegten Schocks.Der Australier Ben Young lässt in „Hounds of Love“ das abgebrühte Serienkiller-Pärchen White auf eine in Psychotricks-geübte 17-jährige treffen, die einen Keil zwischen die beiden treibt. Youngs intensive Charakterstudie der beiden Serienkiller ist brutale Kost, deren Realismus und Normalität das Publikum kalt erwischt (Do 05.10., 22:15).

In “Raw” von Julia Ducournau kommt die schüchterne Vegetarierin Justine auf den Geschmack, als sie beim Aufnahmeritual an der Hochschule für Veterinärmedizin eine Kaninchenleber verspeisen muss. Ein verstörendes und gleichzeitig berührendes Kannibalen-Drama aus Frankreich, das den realen Horror des Erwachsenwerdens intelligent mit dem Genre des Kannibalenfilms vereint. „Raw“ lief 2016 in Cannes und wurde mit dem FIPRESCI-Kritikerpreis ausgezeichnet (Fr 06.10., 23:00).

Der spanische Horror-Spezialist Paco Plaza, der sich bereits mit der [REC]-Trilogie einen Namen gemacht hat, beweist mit seinem unheimlichen Geister-Thriller „Veronica“ erneut, wie schrecklich gut er sein Handwerk versteht. Er setzt gekonnt auf klassische Schockmomente, wenn die 15-jährige Veronica versucht, ihre Geschwister vor den Dämonen zu schützen, die sie rief (Sa 07.10., 22:30).

Das 17. Filmfestival Münster bietet wieder ausgewählte cineastische Neuentdeckungen für die Freunde des gepflegten Schocks.

 

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